Schön, dass ihr da seid! Hier findet ihr die Dinge, die für mich zum Genuss dazu gehören: Rezepte, Reiseeindrücke...
Donnerstag, 22. Februar 2018
Wölfe in Spanien
2017 ging unsere Reise über Frankreich nach Spanien bis zur Nordgrenze Portugals. Wir wollten die Wölfe sehen!
Castilla y León in Spanien und die Nordostgrenze Portugals sind das Gebiet mit der größten Population des Lobo Ibérico, des Iberischen Wolfes. Über 2.000 Exemplare sind dort in freier Wildbahn unterwegs.
Also war eines unserer Etappenziele die Sierra de la Culebra in Spanien an der Grenze zu Portugal.
Hier treffen in unmittelbarer Nachbarschaft gleich vier Naturschutzgebiete aufeinander: Die Sierra de la Culebra, der Lago di Sanabria, der Parque Natural de Montesinho (Portugal) und die Arribes del Duero. Es gibt also viel Natur zu entdecken und zu erwandern mit wenig Tourismus, aber dennoch ausreichenden Versorgungsmöglichkeiten für Camper. Leider ist in dieser Region aber auch die Landflucht deutlich spürbar: Im weiteren Umkreis unseres Campingplatzes gab es genau noch zwei (!) schulpflichtige Kinder, die von den Eltern entsprechend weit zur nächsten Schule gebracht werden mussten. Dementsprechend verfallen viele wunderschöne Häuser... Aber vielleicht fühlt sich der Wolf ja gerade deshalb hier so wohl... Alles eine zweischneidige Geschichte...
Eines vorweg: Einen Wolf in freier Wildbahn haben wir während unseres Aufenthaltes nicht ein einziges Mal gesehen! Die Tiere sind scheu. Es war schon bemerkenswert, dass wir an Tagen, die wir auf dem Campingplatz blieben, immer folgendes Bild vor Augen hatten: Der Bauer oder Schäfer zog morgens mit der Kuh- oder Schafherde am Campingplatz vorbei, begleitet von 3 Hütehunden, und kam nach einigen Stunden zurück. Alles ziemlich unaufgeregt.
Bären, die es auch hier gibt (und selbst die haben wir nicht live erlebt!), sollen da wesentlich problematischer sein! Mindestens ebenso begeistert von den Wölfen wie wir war der Campingplatzbetreiber. Er hat sämtliche Infos plus ausgestopftem Exemplar in der Rezeption!
Also ab zum Centro del lobo ibérico de Castilla y León.
In diesem Centro befinden sich zur Zeit etwas weniger als 10 Tiere. Sie waren verletzt, vom Rudel ausgestoßen, wurden aus Waldbränden gerettet. Aber sie sind nur teildomestiziert: Man kann sie nicht mehr auswildern, aber nach Auskunft der betreuenden Biologen und Tierärzte können selbst sie noch ganz schön "biestig" werden, je nach Jahreszeit und Hungerbedarf.
Das Titelbild zeigte euch schon Wölfe, die schwer zu finden waren. Im Centro gibt es diverse Aussichtspunkte, dort tauchen sie auf oder auch nicht. Man hört sie fiepen, weiß, dass sie da sind, aber...nichts. Und dann muss man genau hinschauen, denn sie sind farblich so genial der Natur angepasst, dass ihre Entdeckung schwierig wird.
Nach langer Einführung jetzt aber mal ein paar Fotos.
Hier seht ihr meinen absoluten Liebling, meinen Favoriten für "Europe's Next Animal Top Model": Ein Wolf, der gehbehindert ist (läuft nur auf drei Pfoten), vom Rudel ausgegrenzt aber nicht komplett ausgestoßen wird, und der alle anderen fressen lässt, bis ihm seine Mutter (auch Teil des Rudels) Fleischbröckchen bringt.
Es sind einfach nur wunderschöne Tiere!
Es war ein einzigartiges Erlebnis! Und eine Gegend, die zu besuchen sich immer lohnt!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen