Blumeneier - die hübsche Ausgabe vom Frühstücksei

Wir brauchen regelmäßig ein Ei zum Frühstück. Meist ist es klassisch weichgekocht und optimal, wenn das Eiweiß fest und das Eigelb cremig bis leicht flüssig ist. Zuständig dafür ist in der Regel der "beste Mann der Welt", da ich meistens am ganz frühen Morgen eher maulwurfmäßig unterwegs bin und meinen ersten, die Lebensgeister weckenden Kaffee nur auf Grund des Geruchs finde (die Kaffeemaschine wird daher auch schon abends vorbereitet und ist mit einer Zeitschaltuhr versehen 😃). Bei einem späten Frühstück oder Brunch kann ich dann wieder loslegen (schließlich hatte ich bis dahin mindestens zwei Becher Kaffee), und es darf auch mal das besondere Ei geben. Die Variante, die ich euch heute einmal in einzelnen Arbeitsschritten vorstellen möchte, wird im Netz oft fälschlicherweise als alternative Kochform für pochierte Eier genannt. Pochierte Eier werden mit einem Schuss Essig im Kochwasser hergestellt und erfordern etwas Übung. "Blumeneier" hingegen brauchen keinen Essig im Kochwasser und werden in Folie gegart. Den Namen habe ich übrigens von den Spaniern "geklaut" - da kennt man das Ei als huevo flor, wahrscheinlich deshalb, weil es wie eine offene oder geschlossene Blüte aussieht.

Für die hübschen Eier benötigt ihr Folgendes:

1. Eier (am besten Größe M) in passender Menge
2. etwas Salz
3. 1 - 2 EL Olivenöl
4. hitzebeständige Frischhaltefolie (ich habe Folie 2 in 1 genommen, die auch mikrowellengeeignet ist)
5. 1 Tasse oder 1 Soufflé-Förmchen
6. 1 Küchenpinsel
7. Gefrierbeutelverschlüsse oder Küchengarn
8. je nach Zubereitungsart eine Pfanne oder einen Kochtopf mit hölzernem Kochlöffel

Zunächst schneidet ihr die Folie deutlich größer als die Tasse oder das Förmchen zu (die Folie muss groß genug sein, um das Ei aufzunehmen und später zugebunden werden zu können). Dann kleidet ihr die Form damit aus.

Jetzt bepinselt ihr die Folie ganz dünn mit Öl.

Im nächsten Schritt wird das Ei hineingeschlagen, wobei das Eigelb unbedingt heil bleiben sollte. Würzt mit einer Prise Salz. Bindet dann das Foliensäckchen mit möglichst wenig Lufteinschluss ganz fest zu, damit später nichts herauslaufen kann. Wenn ihr die Eier in der Pfanne zubereiten wollt, reichen zum Verschließen Gefrierbeutelverschlüsse; nehmt ihr einen Kochtopf mit Kochlöffel (siehe weiter unten), braucht ihr unbedingt Garn. Legt das Säckchen vorsichtig zur Seite. Wiederholt die ersten Schritte für alle Eier, die ihr zubereiten wollt.

Füllt eine Pfanne mit ausreichend Wasser, das hinterher die Eisäckchen bedecken sollte, und bringt das Wasser zum Kochen. Wenn ihr Bläschen seht, gebt die Beutelchen in das Wasser und reduziert die Hitze auf etwas mehr als die kleinste Flamme. Das Wasser kocht dann nicht mehr, sondern simmert. Bei mittelgroßen Eiern müsst ihr mit mindestens 7 - 8 Minten rechnen, dann ist das Eiweiß fest und das Eigelb noch sehr flüssig. Ihr könnt die Kochzeit natürlich auch verlängern. Die Säckchen aus dem Wasser heben, mit einer Schere aufschneiden und die Eier vorsichtig auf einen Teller setzen.

Für die Zubereitung im Kochtopf bindet ihr eure Eiersäckchen mit Küchengarn zu und lasst ausreichend Garn übrig, um sie am Stiel eines hölzernen Kochlöffels zu befestigen. Das Wasser zum Kochen bringen, Hitze reduzieren, den Kochlöffel über den Topf legen und die Eier am Löffel ins Wasser hängen. Das sieht dann so aus:

Als Resultat erhaltet ihr dann entweder eine offene Blüte

oder eine geschlossene - hübsch sind beide!

Diese Eier passen gut zu Spargelgerichten, verschönern Salate und sind etwas Besonderes auf dem Frühstückstisch. Bei uns gab es sie zum ausgedehnten späten Frühstück mit frischem Toast, Südtiroler Speck, verschiedenen Käsesorten und Tomaten - hmmmh, super-lecker,besonders, da das Eigelb beim Aufschneiden zerfloss und dann mit dem Toast aufgetunkt wurde - einfach ein sensationelles Gaumenerlebnis!

Und da wir Spanien den schönen Namen für dieses Gericht verdanken, bleibt mir nur noch zu sagen: ¡Que aproveche!