Die Knutschkugel ist schnell aufgebaut, und wir starten zu einem kleinen Rundgang auf dem Campingplatz. Vom platzeigenen Strand hat man schon einen wunderschönen Blick auf den See und die umliegenden Berge.
Es geht ein leichter Wind, die Temperaturen liegen bei 27° C, und das Dörfchen will erobert werden. Wir machen einen kleinen Spaziergang zum Hafen (siehe Titelbild).
Der Ort war früher etwas größer. 1867 wurde ein Landungssteg gebaut, was zu einem Erdrutsch führte (der Untergrund besteht aus Granithöhlen, die dauernden Vibrationen der Minen ausgesetzt waren). Acht Häuser wurden in den See gerissen, 16 Menschen starben, darunter acht Kinder, die zum Zeitpunkt des Unglücks am Ufer spielten. Die Ruinen kann man heute noch in 18 Metern Tiefe im See sehen. Wenn man an der beschaulichen Uferpromenade entlang spaziert,mag man sich eine solche Katastrophe gar nicht vorstellen!
Wir kommen an der Kirche vorbei.
Dort kann man verschiedene Hochwasserstände ablesen, unter anderem den von 1868, als das Wasser den Niedrigwasserstand um 7 Meter überstieg.
Jetzt kommt etwas Kurioses: Neben der Kirche steht eine wunderschöne Villa mit traumhaften Rosen.
An beiden Zugängen findet ihr dann folgendes Schild:
Confine di Stato - Staatsgrenze? Vatikanstadt? Dass es sich dabei wohl eher um einen Gag handelt, merkt man erst, wenn man sich das Wappen anschaut, das sich in Kleinigkeiten vom Original unterscheidet ...
Überhaupt mögen die Bewohner Feriolos Späße, denn die Angestellten des Restaurants, das direkt am Campinplatz liegt, trugen alle T-Shirts mit dem Aufdruck Principato di Feriolo - Fürstentum Feriolo. Sie machen das, um sich vom kleinen Nachbarort Baveno abzuheben. Auf der Terrasse des Restaurants haben wir dann bei einem Glas Wein die blaue Stunde am See genossen.
Ein Besuch in Feriolo lohnt sich zu jeder Tageszeit!
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