Montag, 13. August 2018

Piadina

Bereits die alten Römer mit ihren Garküchen aßen gern eine Kleinigkeit zwischendurch im Stehen, auch weil ein Herd in vielen Privathaushalten auf Grund der dichten Bebauung und der Brandgefahr verboten war.
Und so verwundert es eigentlich nicht, dass es in Italien schon Streetfood gab, als diese Bezeichnung noch gar nicht in Mode war: Kleine Zwischenmahlzeiten, wie das Stück Pizza auf die Hand, die Tramezzini (zwei in unendlich vielen Variationen belegte Weißbrotscheiben, die - ähnlich dem Sandwich - meist ungetoastet und in Dreiecke geschnitten verzehrt werden) oder eben die gefüllte Piadina, deren Heimat die Romagna ist.


Italienische Küche Pfannengerichte Camping Rezepte

Italienische Küche, Pfannengerichte, Camping Rezepte


Die Piadina romagnola ist ein dünnes Fladenbrot, das inzwischen in Italien so beliebt ist, dass es sogar eine eigene Kochzeitschrift nur für diese Köstlichkeit gibt.
Die Hauptbestandteile sind Weizenmehl, Wasser, eventuell Salz, Schmalz (manchmal auch Olivenöl), Backpulver oder Speisenatron (früher Hirschhornsalz). Es gibt auch Varianten mit Hefe. 
Die Piadina wird als Beilage zu Schinken, Wurst oder Käse gereicht oder gefüllt und zusammengeklappt aus der Hand gegessen.
Da wir in der Regel kein Schmalz essen, habe ich das Grundrezept leicht abgewandelt.

Zutaten für 2 Fladen von ca. 26 cm Durchmesser (Zutatenmenge lässt sich verdoppeln)
  • 250 g Weizenmehl Type 00 (oder in Deutschland Type 405)
  • 5 g Trockenhefe
  • 50 g Margarine (oder Olivenöl)
  • 60 ml Milch
  • 40 ml Wasser
  • je nach Füllung etwas Salz

Zubereitung
  1. Mehl, Trockenhefe, Margarine, Milch und Wasser (die 3 letzten Zutaten sollten Zimmertemperatur haben) und - je nachdem, ob ihr eine herzhafte oder süße Füllung bevorzugt - noch 1 TL Salz gründlich vermengen (da meine Piadine mit frischen Feigen gefüllt waren, habe ich kein Salz zugegeben). Den Teig mit den Händen gut verkneten, zur Kugel formen und ca. 5 - 10 Minuten ruhen lassen.
  2. Die Teigkugel halbieren und ca. auf Pfannengröße rund ausrollen (wie ihr auf den Bildern seht, fallen die Fladen von der Form und der Größe her etwas unterschiedlich aus :) - dafür sind sie aber auch Handarbeit und kein Fertigprodukt!).
  3. Eine beschichtete Pfanne ohne Fettzugabe kurz (ca. 2 Minuten) auf höchster Flamme vorheizen, den 1. Fladen hineingeben und 5 Minuten weiter auf höchster Flamme unter mehrfachem vorsichtigen Wenden backen, bis auf beiden Seiten dunkle Flecken zu sehen sind.
  4. Den Fladen aus der Pfanne nehmen, die 2. Piadina ebenso herstellen.
Italienische Küche, Pfannengerichte, Camping Rezepte

So sieht die Piadina nach dem ersten Wenden aus, dann ist sie noch recht hell.

Wenn die Fladen gebacken sind, könnt ihr sie ganz nach eurem Geschmack belegen: Mit Salat, Käse, Schinken, mit Pesto und gegartem oder gegrilltem Gemüse, mit Fisch oder oder oder ...
Wer es süß möchte: Es gibt auch Piadine, auf die man eine Schoko-Nusscreme streicht.

Ich habe unsere Piadine mit je 75 g Ziegenfrischkäse, 60 g Rucola und 4 in Scheiben geschnittenen Feigen belegt und mit etwas buntem Pfeffer übermahlen - lecker, sage ich euch!

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So, und jetzt wird das Prachtstück geklappt (siehe Titelbild). Wenn ihr es aus der Hand essen wollt, solltet ihr die untere Hälfte in eine Butterbrottüte stecken, damit die Füllung nicht rausfällt.
Natürlich könnt ihr auch Messer und Gabel nehmen, obwohl das eher untypisch ist.

Ein tolles Essen, das auf dem Campingplatz ganz, ganz schnell und einfach hergestellt ist!

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