Via Peschiera 54 in 37011 Cisano di Bardolino (VR). Hier findet ihr das Museo dell'Olio d'Oliva, das Olivenölmuseum - ein Muss für alle, die nicht nur gern kochen, essen und genießen, sondern auch etwas zur Geschichte, den Anbau und die Verarbeitung dieses hochwertigen Produktes erfahren möchten. Übrigens: Der Eintritt ist frei!
Ägypter, Griechen, Römer - sie alle kannten und schätzten den Ölbaum und wussten um die gesunden Eigenschaften seiner Früchte, die z. B. schon 6000 Jahre vor Christus von den Kretern verzehrt wurden; von dort soll der Olivenbaum auf das Festland gelangt sein.
Oliven waren jedoch nicht nur Nahrungsmittel; ihr Öl wurde in der Antike auch in Lampen verwendet.
Hier könnt ihr einige Gefäße für Speiseöl und Lampen unterschiedlicher Epochen sehen. Exklusivere Exemplare trugen schon ein Bildnis und unterschieden sich deutlich von den einfachen Tonschalen, die als Beleuchtungsmittel dienten.
Zu den Ölflaschen gesellten sich dann auch Gefäße für Essig und Salz, die zwischen dem Ende des 18. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts oftmals sehr luxuriös und kostspielig waren, und aus Kristallglas mit silbernen Trägern oder Porzellan hergestellt wurden.
Wie man hier sieht, gab es auch Fläschchen für erklärte Royalisten.
In späterer Zeit wurden die Formen, Farben und Ausschmückungen dann manchmal etwas skurril:
Es ist mir wirklich schleierhaft, warum man z. B. Essig und Öl unter einem Lampenschirm aufbewahrte... Nun ja, andere Zeiten, anderer Stil und vor allem anderer Geschmack (über den man sich ja bekanntlich nicht streiten kann... ).
Wie mühsam die Verarbeitung der Oliven früher vonstatten ging, zeigen in beeindruckender Weise die großen hölzernen Mühlen (von Pferd oder Esel betrieben) und Hebelpressen. Die Ausstellung zeigt die interessanten technischen Entwicklungen, die das Arbeitsleben später deutlich erleichterten, z. B. Ölmühlen mit Wasserantrieb oder Anlagen mit stählernen Pressen, die von einer Dampfmaschine betrieben wurden.
Wer mag, kann sich in in einer Halle einen 30-minütigen Film zur Geschichte des Öls und des Olivenbaumes anschauen (man kann die Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch anwählen). Viele Karten, Schautafeln und Fotografien verdeutlichen und erklären ausführlich alle Geräte und Arbeitsschritte; das Museum hat eine funktionsfähige Wassermühle (da ist der Boden auch immer etwas nass :D) und und und ... Es gibt unglaublich viel zu entdecken!
Der Rundgang endet dann im Museumsladen, der eine Vielzahl aromatisierter und regionaler Öle, Olivenpasten, eingelegte Oliven, verschiedene Essigsorten, Geschirr aus Olivenholz, Kosmetik etc. anbietet. Ihr müsst nichts kaufen, aber ich gestehe, die Versuchung ist sehr groß!
Ebenfalls ohne Kaufverpflichtung dürft ihr hier auch verschiedene erstklassige Öle mit etwas Weißbrot probieren. Die Geschmacksrichtungen sind vielfältig, fruchtig-mild, eher herb und erdig, leicht nussig... Am besten einmal selbst versuchen und vielleicht den persönlichen Favoriten entdecken!
Ein Besuch in diesem Museum mit seinen mit viel Liebe zusammengetragenen und präsentierten Exponaten lohnt sich in jedem Fall und bringt viele neue, interessante und manchmal auch überraschende Erkenntnisse!
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